Der Ahnenverlustkoeffizient (AVK) |
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Die einfachste Berechnungsart, um eine rudimentäre Aussage, über die genetische Varianz zu bekommen, ist der Ahnenverlustkoeffizient (AVK). Er gibt Auskunft, wie hoch der Anteil von unterschiedlichen Ahnen im Stammbaum des Probanden ist. Wegen seiner einfachen Berechnung wird er auch oft bei Pedigree's angegeben. Da er jedoch über die Genetik und die Qualität der Verpaarung, in Hinblick auf die Inzucht, wenig Aussagekraft hat, möchten wir Ihnen den AVK etwas genauer vorstellen. Sind alles unterschiedliche Ahnen vorhanden, gibt dies das Resultat AVK= 0%. Er wird im Allgemeinen auf 5 Generationen berechnet, des bedeutet, dass maximal 62 Ahnen vorhanden sein können (Tabelle 4), maximale Anzahl in 5 Generationen von 63 abzüglich des Probanden). Die Formel lautet:
AVK= Ahnenverlistkoeffizient
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Als Beispiel nehmen wir den "Popular Sire" Dazzler Of Dunsinane. Aus dem nebenstehenden Pedigriee (für den direkten Link, auf das Collie-Online.Pedigree, können sie das nebenstehende Bild anklicken) können wir entnehmen, dass in den ersten 5 Generationen die folgende Collies mehrmals vorkommen:
A m auf 5 Generationen = 62 A v = 62-3-1-1 = 57 effektiv verschiedene Ahnen AVK = 1- (57/62) = 0.0806 = 8.06%
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Der Ahnenverlust beträgt somit 8.06%. In den meisten Programmen und Darstellungen wird nur mit der Formel "Av/Am" gerechnet was als Resultat den Prozentsatz der unterschiedlichen Ahnen ergibt, das wäre in unserm Beispiel 91.94%. Der Ahnenverlustkoeffizient sagt für sich alleine praktisch nichts über den Homozygotiegrad (Genetische Durchmischung) eines Probanden aus. Man bekommt keine Angaben wie eng die Elterntiere miteinander verwandt sind. Eine totale Auskreuzung bei einer Verpaarung von zwei eng gezüchteten Linien ergibt einen sehr hohen AVK. Genetisch gesehen ist es jedoch eine hohe, erwünschte Vermischung der Gene. Der Ahnenverlustkoeffizient liefert also bestenfalls einen Schätzwert, gibt eine grobe Übersicht über die genetische Zusammensetzung der Vorfahren. Er kann aber im schlimmsten Fall auch zu völlig sinnlosen Aussagen, in Hinblick auf den tatsächlichen Inzuchtgrad einer Verpaarung führen. Es gibt beim AVK keinen festgelegten Grenzwert. So kann eine Linienzucht ohne weiteres einen AVK von über 30 % haben und in Verbindung mit dem Inzucht-Koeffizienten (IC) zeigt sich, dass zwei eng gezüchtete Linien miteinander verpaart wurden, die eine Inzuchtfaktor haben, welcher weit unter dem Inzuchtgrad von 6.5% liegt |
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Als Extermfall kann man sich eine Verpaarung von einer englischen und einer amerikanischen Zuchtlinie vorstellen, Beide sehr eng gezüchtet, was einen hohen AVK von weit über 30% ergibt, da die Elterntiere jedoch über Generationen getrennt gezüchtet wurden, haben sie keine gemeinsamen Ahnen. Dies bedeutet, dass wir 0% Inzuchtfaktor haben. Der AVK wird daher in der wissenschaftlichen Genetik nicht verwendet. Der Züchter arbeitet mit dem AVK meist nur im Zusammenhang mit dem Inzuchtfaktor (IC). Diese Kombination wird recht aussagekräftig. So erhät der Züchter, durch die Kombination von AVK und IC, einen raschen Überblick, über die genetische Varianz eines Probanden und die Art wie dieser gezüchtet wurde. Die Werte des AVK werden unterschiedlich ausgewiesen. Teils wird der %-Wert der unterschiedlichen Ahnen ausgewiesen, teils wird der eigentlche Verlust deklariert, also der %-Wert der Ahnen welche mehrfach vorkommen. Auf unseren Stammblättern der Zucht-Collies werden beide Werte ausgewiesen. Der erste Wert ist der %-Wert der unterschiedlichen Ahnen und der zweite Wert gibt den eigentlichen Ahnenverlust in Prozenten an.
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